Von der Konferenz der größten Change Management Community der Welt und „in Texas ist alles größer“
- 15. bis 18. Mai 2016 in Dallas, Texas
- 1.089 Teilnehmer aus 27 Ländern und 5 Kontinenten
- plus 200 live streamer
- qualifizierter Austausch mit anderen Change Management Interessierten und Profis.
- All das in Dallas, in einem riesigen Convention Center
Zusammengefasst: wir sind ein wenig platt. Aber glücklich. Von Sonntagmittag bis Mittwochabend ging jeder von uns drei Reisenden – Gerald Kimmel, Rainer Dunkel und ich, Eva Krämer– durch jeweils ca. fünf Veranstaltungen täglich. Macht in total knapp 50 Events, uff.
Aber es hat sich gelohnt. Unsere zentralen Eindrücke und Findings:
- Eine herzliche, offene Community, dabei – wichtig – sachlich und thematisch interessiert und ‚eager to learn and exchange‘. Von den gut 1000 Teilnehmern macht der deutlich größere Teil CM seit einigen Jahren – meist auf der Basis gediegener Projekt-Management Fähigkeiten. Dazu finden sich auch viele Manager aus Industrie und Handel von mittleren bis hohen Verantwortungsebenen. Abgerundet wird das Ganze durch eine Reihe von ‚change veterans‘, die zum Teil 20 Jahre und mehr an konkreter Changeerfahrung besitzen.
- Die Teilnehmer sind durch die Bank offen, ‚adressable‘, haben gute und sinnvolle Ansichten. Es gibt keinen gefühlten ‚Esoterik-Schwarm‘; man ist amerikanisch-handfest – wohltuend. Anders ausgedrückt: die typische, menschenzugewandte Art guter Personaler, verbunden mit handfestem Project Management, häufig auch aus der IT.
- Der Erkenntnis- und Diskussionsstand von Themen und Beiträgen ist grundsätzlich nicht weiter als in Europa, jedoch die Durchdringung Nordamerikas in der Breite mit CM.
Typisch ist schon die permanente Institutionalisierung in Firmen als CMO, oft geleitet von VPs. Aber man bewegt sich noch ‚up the ladder‘; noch ist kein Vorstand oder GF für CM bekannt…
Was lief dort denn inhaltlich?
Große Key Notes über Zusammenhänge von happiness, vulnerability, higher sense und Change Management. Methodische Boot Camps (ACMP Standard), emotionaler Change IQ, Gaming, schnelle Assessments – viele aufgebohrte Teilthemen.
Die Qualität der meisten Veranstaltungen war sehr gut, allerdings waren die Zeitansätze oft recht knapp. Eine ganze Reihe von Events bestachen durch intelligente, gut handhabbare Praxisbeispiele, die oft praktisch und interaktiv vermittelt wurden.
Wir kamen auch jeweils in die sogenannte ACMP Academy rein, die nur Leuten mit > 10 Jahren CM Erfahrung vorbehalten war.
Was waren unsere Favoriten?
Eva hat sich besonders von der Keynote von Brené Break und einem Workshop zum Thema „Enhance you ability to lead change and drive results through developing your Change Intelligence” inspirieren lassen. Die Keynote hat nochmal das Mindset und das Verständnis für Betroffene im Change geschärft und war einfach unterhaltsam. Der Workshop war für mich persönlich interessant (eigenes Change Agent Profil ermittelt) und sehr praktisch orientiert.
Rainer fühlte sich von der Keynote von Daryl Conner und Lindsay Coates zum Thema „Change That Matters“ angesprochen. Die allgemeinen Reaktionen zu dieser Keynote waren gespalten. Viele empfanden die Ansprache deplatziert. Die Kritik ist gut begründet und nachvollziehbar. Und doch gab es einige, die sehr bewegt waren.
Tim Creasey von Prosci präsentierte in einer prima Präsentationsperformance das Thema „Debunking the Buzz“. Tim griff fünf Argumente gegen CM auf und beantwortete sie mit starken Argumenten.
In vielen Präsentationen wurde die Live-Umfrage https://www.polleverywhere.com verwendet. Teilnehmer beantworten eine Frage am Handy direkt und sehen sofort auf dem Beamer in Echtzeit die Ergebnisse der gesamten Teilnehmergruppe. In manchen unserer CPC Trainings und Workshops könnte sich das Tool sicher als wertvolle Ergänzung und Bereicherung erweisen. Anschauen lohnt sich!
Geralds Favoriten waren ein kurzes, handfestes Beispiel für verständliche Darstellung und Einbringen von CM know how in betroffene Zielgruppen, sowie zwei sofort anwendbare Gamingansätze.
Wir haben da natürlich teilweise entsprechende follow-ups geplant ;-)…
Texanisches Gesundheitsmanagement:
Nicht so, dass wir mit unseren 1000 TN die einzige Konferenz im Hotel waren. Aber bei geschätzt >1500 Gästen war der Innenpool stets verwaist, der Außenpool mit 3-4 Kindern besetzt, über den Joggingtrail keuchten mit Gerald kaum eine Hand voll Leute und nur der gym war mit 20 Personen mäßig besetzt (tut uns leid, Gesundheitsteam, wir haben es versucht).
Tatsächlich besteht die Gesundheitsalternative in der Aufnahme von >500gr texanischem Steak (wenn man die Fritten weglässt) sowie beim Line Dance, bei dem Eva brillierte…
Etwas anstrengend war die Tatsache, dass wir die 4-tägige Konferenz in einer „Bubbel“ ohne frische Luft verbracht haben – Hotel, Restaurant, Conference Center – alles unter einer riesigen Glaskuppel…
…dafür ist man den gleichen Teilnehmern immer wieder über den Weg gelaufen.
Am letzten Abend –nach 4x 10 Stunden Netzen und Werken und Change Management in der Bubble- mussten wohl alle mal raus…
…und so traf man sich im wohl einzigen TexMex in ganz Grapevine wieder und netzte und werkte und change managte weiter mit Monika, einer netten Polin aus Kanada, die schon in diesem Jahr die Change Management Days in Berlin besuchen möchte.
Eva Krämer